Kunstlexikon

Informationen zur Entstehung von Kunstwerken
Die Urtechniken zur Herstellung von Kunstwerken sind Jahrtausende alt. Daraus haben sich bis in unser 21. Jahrhundert weitere Techniken und Herstellungsverfahren entwickelt. Für den Kunstliebhaber und Sammler ist es immer interessant zu wissen, was sich hinter den Begriffen verbirgt. Nachfolgend eine Auswahl zum besseren Verständnis der Bezeichnungen:

Original-Lithographie
Eine Lithographie ist ein Druckabzug von einem speziellen Litho-Stein (Sonthofener Kalksteinplatte). Die aufwendige Technik aus dem 19. Jahrhundert beherrschen heute nur sehr wenige Künstler. Sie wurde jedoch in Europa und den USA zu neuen Flachdruckverfahren weiterentwickelt, mit denen man Grafiken für Sammler preisgünstiger herstellen kann.
Dazu gehören die Heliogravüren, der Lichtdruck sowie ab 1930 die Offsetlithographie mit modernster Technik bis zur Gegenwart. Künstler des 21. Jahrhunderts entwickeln bei Grafiken ihre eigenen Techniken mit einer Vielzahl neuer Namen.
Der Wert neuer Grafiken zeitgenössischer Künstler richtet sich nach folgenden Kriterien: Originalität durch persönliche Herstellung durch die Kunstschaffenden, die Papierqualität, die Handsignatur des Künstlers und die durch Nummerierung der Blätter feststellbare Limitierung einer Grafikauflage. Der weltberühmte und zugleich letzte Meister der Lithographie war im 20. Jahrhundert Fernand Mourlot in Paris. Er war der Meisterdrucker bedeutender Künstler wie Picasso, Chagall, Arno Breker, Salvador Dali, Leonor Fini, Ernst Fuchs, Jean Miro, Aristide Maillol, Jean Cocteau, u.a.

Figuren in Bronze
Beim Bronzeguss kommt dem Künstler eine Jahrtausende alte Gusstechnik zugute: Das Wachsausschmelzverfahren der verlorenen Form. Von einer als „Bronze“ gegossenen Plastik
einer bestimmten Größe werden Bronzen mit hohlem Innenraum gegossen und sind dadurch viel leichter als ein „Vollguss“. Von einer Bronze-Figur spricht man, wenn die verwendete Legierung mindestens 60 Prozent Kupfer enthält. Neben dieser sogenannten „edlen Bronze“ werden Kunstwerke wie Kleinfiguren, Reliefs und Plaketten auch mit anderen Legierungen als Vollguss hergestellt.

Der Holzschnitt
Entsteht durch den Abzug von einem Druckstock, in dem das Motiv mit Spezialmessern eingeschnitzt wurde. Bei einem Holzstich ist es ähnlich. Das Motiv wird eingeritzt. Kleinformatige Holzschnitte mit realistischen Motiven hat Aristide Maillol zur Illustration von Gedichten und Texten aus der Antike verwendet. Durch großformatige Holzschnitte mit plakativen, abstrahierten Motiven hatte HAP Grieshaber Aufsehen erregt.

Radierungen
Radierungen sind Grafiken, die von einer Metallplatte im Tiefdruckverfahren abgezogen werden. Dabei gibt es zwei Grundarten bei der Herstellung der Druckplatte: die Radierung von einer mit Säure geätzten Druckplatte sowie die „Kaltnadel-Radierung“. Dabei ritzt der Künstler das Motiv mit Radiernadeln in eine Kupferplatte oder in eine andere Metallplatte. Die Abzüge auf Büttenpapier werden auf einer Kupferdruckpresse vorgenommen, signiert und nummeriert.

Unikate
Als Unikat bezeichnet man ein Kunstwerk, das nur einmal existiert. Dies ist vor allem bei Gemälden, Zeichnungen und Aquarellen möglich. Bei Bronzen gibt es nur in seltenen Ausnahmen Unikate. Diese haben als „einmalige Arbeiten“ einen höheren Marktwert als ein Exemplar aus der nummerierten Edition. Bildhauer und Objektemacher sowie Porträtisten (Personen-Zeichnungen und Porträtbüsten) stellen Unikate in der Regel nach Erhalt eines entsprechenden Auftrags mit Honorar-Garantie her.